2.2
Entdeckung: Ist irgendetwas da?
Vorhandene
Energieänderungen in der Umwelt zu entdecken - das ist
die Grundaufgabe des Sinnessystems. Wenn unser Auge eine Veränderung
der Lichtverhältnisse registriert, dann hat sich physikalisch
die elektromagnetische Strahlung verändert; ebenso können
wir mechanische Veränderungen wie Schall, Berührung, Bewegung
oder auch Muskelspannung wahrnehmen. Chemische Veränderungen
nehmen wir als Geschmack wahr oder als Geruch, thermische Veränderungen
als Wärme oder Kälte.
Was
ist eine absolute Schwelle?
Die
absolute Schwelle bezeichnet den minimalen Energiebetrag,
von dem ab ein Individuum den Stimulus wahrnimmt. Ein Ton kann so
leise sein, dass man ihn nicht hören kann - dann liegt er unter
der absoluten Schwelle. Das Idealbild einer absoluten Schwelle ist
ein diskreter (d.h. "eckiger") Übergang an einem
bestimmten Grenzwert.
Es
gibt unterschiedliche Verfahren, die absolute Schwelle zu messen:
Zwei davon sind die Grenzmethode und
die Methode der konstanten Stimuli.
Wie
funktioniert die Grenzmethode?
Bei
der Grenzmethode werden der Vp Reize dargeboten, die in ihrer Intensität
kontinuierlich zu- oder abnehmen. Beispielsweise hört man eine
Tonfolge, die immer leiser wird und man muss angeben, wann man nichts
mehr hört.
Bei
diesem Verfahren zeigt sich, dass die Schwellen-Sensitivität
starkt schwankt, je nachdem in welche Richtung (auf- oder absteigend)
man misst. Es zeigt sich außerdem, dass Reize eher erkannt
werden, wenn man den Vpn Belohnungen anbietet (siehe auch Reaktionsneigung).
Wie
funktioniert die Methode der konstanten Stimuli?
Bei
der Methode der konstanten Stimuli werden eine Auswahl von Reizen
bestimmt (beispielsweise 30 Töne unterschiedlicher Lautstärke).
Diese werden dann in irregulärer Reihenfolge dargeboten. Gezählt
wird die Häufigkeit, wie oft ein Stimulus in Abhängigkeit
von seiner Intensität entdeckt wurde. Es ergibt sich das Bild
einer Kurve, welches vom Idealbild der absoluten Schwelle
(s.o.) abweicht.
Und
womit befasst sich nun die Signalentdeckungstheorie?
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