Ruprecht-Karls-Universität HeidelbergPsychologisches Institut
Siegel
Anschriften und Telefonnummern Volltext-Suche, E-Mail-Suche, Datenbank-Suche Alle Seiten im Überblick
leiste-bottom picture ATP

Forschung > DFG-Projekt SMT > SMT-Manual > SMT-Manual: Kapitel 2

SMT-Manual: Kapitel 2

2 Herstellung der Materialien für den SMT

Im folgenden sollen die einzelnen Schritte, die zur Herstellung der Materialien für den SMT in den beiden Paralleltest-Versionen A und B notwendig waren, genauer beschrieben werden. Wir beginnen zunächst mit der Darstellung von Instruktion und Ablauf des SMT, um dann in die einzelnen Phasen der Erstellung des Materials Einblick zu geben.

2.1 Instruktion und Ablauf der SMT-Darbietung

Der Ansatz des SMT besteht darin, planungsgestörte Patienten mit Videoszenen alltäglicher Handlungsabläufe (z.B. Einkauf im Supermarkt) zu konfrontieren, in denen vom Akteur teilweise Fehler gemacht werden. Die Anforderungen, die der Patient für jede Szene zu bearbeiten hat, beziehen sich auf folgende drei Dimensionen:

(1) "Planüberwachung" (PÜ) erfordert vom Patienten, daß er, sobald ihm ein Fehler im Handlungsablauf auffällt, dies durch ein verbales "Stop" signalisiert.

(2) "Fehlerdiagnostik" (FD) erfordert vom Patienten im Anschluß an die Darbietung einer Szene das Urteil, ob die jeweils dargestellte Handlung korrekt oder fehlerhaft war.

(3) "Abfolgen erkennen" (AE) erfordert schließlich die Einschätzung des Patienten, wie es im Anschluß an die zuletzt dargebotene Szene sinnvoll weitergehen könnte.

Die Instruktion des SMT orientiert sich vorwiegend an der Instruktion der Pilot-Untersuchungen mit dem Skript "Kaffeekochen" (vgl. Funke & Grube-Unglaub, 1993; Grube-Unglaub, 1992; Grube-Unglaub & Funke, 1992, 1995; Matthes-von Cramon, Grube-Unglaub & Funke, 1995). Darüber hinaus wurde im einleitenden Teil des Verfahrens eine ausführliche neue Instruktion zur Teilaufgabe "Abfolgen erkennen" entwickelt, da diese sich von der entsprechenden Aufgabe in der Pilotversion unterscheidet.

Als Beispielszenen zum Einüben der Anforderungen wurden für jede Version zwei Szenen aus dem Skript "Essen in einer Kantine" ausgewählt. Dieses Skript erscheint ausschließlich in der Instruktionsphase, kommt also in der Testphase, in der zwölf andere Skripte präsentiert werden, nicht mehr vor. Zunächst erfolgt eine allgemeine Einführung:

"Im folgenden werden Ihnen nacheinander verschiedene alltägliche Handlungsereignisse (z.B. Besuch einer Kantine) anhand von jeweils fünf Filmszenen dargeboten. - Die verschiedenen Handlungsereignisse werden von unterschiedlichen Hauptpersonen ausgeführt. Dabei handelt die Hauptperson eines Ereignisses nicht immer richtig, sondern macht auch Fehler. - Ihre Aufgabe besteht nun darin, die Filmszenen danach zu beurteilen, ob die jeweilige Hauptperson richtig handelt oder ob sie einen Fehler macht. - Bitte beachten Sie, daß die fünf Szenen, die jeweils zu einem Handlungsereignis gehören, in ihrer Reihenfolge vertauscht dargeboten werden. Die Darbietungsreihenfolge der Szenen entspricht also nicht dem üblichen Handlungsablauf. Sie müssen sich daher in jede Szene neu eindenken und sollen jede Szene für sich genommen beurteilen. - Also: Sagen Sie möglichst schnell "STOP", falls Ihnen innerhalb einer Szene ein Fehler auffällt! Haben Sie noch Fragen?"

Danach wird der Ablauf des Tests anhand zweier Beispielszenen erläutert. Die erste Beispielszene ist eine richtige Szene, die eher gegen Ende der Handlungsabfolge "Essen in einer Kantine" vorkommt (Szene 7 in Version A bzw. Szene 9 in Version B; die Numerierung der Szenen bezieht sich auf die Darstellung der einzelnen Szenen in Anhang 1; die beiden erwähnten Szenen sind in Tab. A1.0 genannt).

Vor Beginn der ersten Beispielszene wird der Patient durch ein Titelbild, das den Hauptakteur und das jeweilige Skript schlaglichtartig vorstellt, über den Gesamtzusammenhang der Szene informiert:

"Herr Groß ißt in einer Kantine..."

Außerdem wird er noch einmal aufgefordert, "STOP" zu sagen, wenn die Hauptperson der jeweiligen Szene einen Fehler macht (Teilaufgabe "Planüberwachung"):

"Sagen Sie möglichst schnell "STOP", falls Herr Groß in der folgenden Szene einen Fehler macht!"

Danach sieht der Patient die Szene. Im Anschluß daran soll der Patient noch einmal beurteilen, ob die Hauptperson einen Fehler in der Szene gemacht hat oder nicht (Teilaufgabe "Fehlerdiagnostik"):

"Nachdem Sie die gesamte Szene gesehen haben, sollen Sie noch einmal entscheiden: War alles richtig oder hat Herr Groß einen Fehler gemacht?"

Falls der Patient angibt, die Hauptperson hätte einen Fehler gemacht, wird er aufgefordert, den Fehler zu beschreiben.

Zur Teilaufgabe "Abfolgen erkennen" wird danach ausführlich erklärt, wie die Beziehung zwischen der Szene und den jeweils im Anschluß daran gezeigten Bildern aussieht. Z.B. wird in der ersten Beispielszene der Version A die Szene gezeigt, in der Herr Groß sein Essen an der Theke bezahlt. Die in der Instruktion zunächst einzeln gezeigten Standbilder werden dann folgendermaßen beschrieben:

"Im Anschluß an jede Filmszene werden Ihnen immer vier Bilder gezeigt, die zu dem jeweiligen Ereignis gehören. - Eines der Bilder beschreibt die Szene, die Sie gerade gesehen haben: Herr Groß bezahlt sein Essen. - Eines der Bilder beschreibt die Szene, die der gerade gezeigten Szene unmittelbar vorausgeht: Herr Groß wählt ein Getränk. - Eines der Bilder beschreibt die Szene, die der gerade gezeigten Szene unmittelbar nachfolgt: Herr Groß sucht einen Tisch. - Eines der Bilder beschreibt die Szene, die der gerade gezeigten Szene später nachfolgt: Herr Groß steht vom Tisch auf."

Der Patient soll damit explizit mit der Struktur der Standbilder vertraut gemacht werden. Es wird ihm gesagt, daß er das Bild benennen soll, das der gezeigten Szene unmittelbar nachfolgt:

"Sie haben in der Filmszene gesehen, wie Herr Groß sein Essen bezahlt. Ihre Aufgabe besteht nun darin, dasjenige Bild zu nennen, auf dem gezeigt wird, was Herr Groß unmittelbar als Nächstes tun wird. - Ganz egal, ob Herr Groß einen Fehler gemacht hat oder nicht: Entscheiden Sie nun, welches Bild die unmittelbar nachfolgende Szene beschreibt."

Bild 7

Abb. 2.1: Testbild für die Anforderung "Abfolgen erkennen" im Skript "Kantinenbesuch". Die korrekte Abfolge der vier Szenen ist DBAC.

Danach erhält der Patient das in Abb. 2.1 gezeigte Bild mit den vier simultan dargebotenen Szenenausschnitten (=Standbildern) zur Beurteilung vorgelegt. Wir nennen diese Kombination von vier Standbildern nachfolgend "Testbilder", da sie das Reizmaterial für die eigentliche Testanforderung der Dimension "Abfolgen erkennen" darstellen.

Zum Schluß wird noch einmal auf die richtige Lösung dieser Aufgabe hingewiesen:

"Hier beschreibt Bild A die nächste Szene: Nachdem Herr Groß sein Essen bezahlt hat, sucht er einen Tisch."

Die zweite Beispielszene ist eine Fehlerszene, die etwa in der Mitte der Handlungsabfolge "Essen in einer Kantine" vorkommt (Szenen 4 bzw. 6). In Version A ist es die Fehlerszene, in der Herr Groß mit dem Speiseplan in der Hand an der Ausgabe des Besteckes vorbeigeht, ohne daß er das benötigte Besteck mitnimmt.

Die Abfolge in der zweiten Beispielszene ist genau die gleiche wie in der Testphase, außer daß während der Instruktionsphase noch Fragen bzw. Erläuterungen erlaubt sind. Vor Darbietung der Szene erfolgt die Aufforderung zur Planüberwachung:

"Sagen Sie möglichst schnell "STOP", falls Herr Groß in der folgenden Szene einen Fehler macht!"

Nach der Szene soll der Patient den möglicherweise aufgetretenen Fehler diagnostizieren (bzw. beschreiben):

"War alles richtig oder hat Herr Groß einen Fehler gemacht?",

um im Anschluß daran eines von vier Standbildern zu wählen, das der gezeigten Szene unmittelbar nachfolgt:

"Welches Bild beschreibt die nächste Szene?"

Hat der Patient am Ende der Instruktionsphase keine Fragen mehr, so kann mit der Testphase begonnen werden.

"Haben Sie noch Fragen? - Dann geht es jetzt los!"

Anzumerken bleibt noch, daß nach Darbietung der Titelbilder und vor Beginn der ersten Szene für jedes Skript erfragt wird, ob die Handlung der Testperson vertraut ist ("Vertrautheit vorher"). Außerdem wird nach der letzten Szene eines jeden Skripts noch einmal gefragt, ob die Handlung in der gerade gesehenen Form mit den Handlungserwartungen der Testperson übereinstimmt ("Vertrautheit nachher").

Technisch wurden die Instruktionstafeln mit Hilfe des Programmes Adobe Photoshop erstellt. Sie wurden als Videobilder mit Ton unterlegt, d.h. der im Videobild sichtbare Text wird jeweils von einer Sprecherin vorgelesen.

2.2 Erstellung der Drehbücher zu den einzelnen Skripten

Ausgangspunkt für die Entwicklung des SMT bilden die Ergebnisse einer entsprechenden Pilotstudie, die die grundsätzliche Brauchbarkeit des gewählten diagnostischen Zugangs dokumentiert. In der Pilotversion des Verfahrens wurde exemplarisch der Handlungsablauf "Kaffeekochen" anhand von acht fehlerhaften und vier fehlerfreien Szenen verfilmt. Als Drehbuchgrundlage diente ein detailliertes Planungsdiagramm, das zuvor nach logisch-sequentiellen Kriterien erstellt worden war.

Um nun für eine Reihe alltäglicher Handlungsabläufe eine entsprechende kontextspezifische Diagnostik zu ermöglichen, wurde zunächst eine Diversifizierung des szenischen Materials angestrebt. Dazu wurden die in Tab. 2.1 aufgeführten alltagsrelevanten Handlungsabläufe ausgewählt.

Tab. 2.1: Übersicht über die ausgewählten Skripte.

Nr.
Skript-Titel
Akteur
0.
Essen in einer Kantine (Übungsszene; Drehort: Mensa Römerstr., Bonn)
M-Ü
1.
Kauf einer Hose (Drehort: Kaufhaus Leffers, Bonn-Innenstadt)
M-1
2.
Geldabheben am Bankautomaten (Drehort: Sparkassenfiliale Bonn-Endenich)
M-2
3.
Am Morgen (Drehort: private Wohnung)
F-1
4.
Anrufen aus einer öffentlichen Telefonzelle (Drehort: Venusberg, Bonn)
F-2
5.
Braten von Spiegeleiern (Drehort: private Wohnung)
M-2
6.
Fahren mit dem Bus (Drehort: Hbf Bonn, Buslinie 638)
F-1
7.
Bedienung eines Kaffeeautomaten (Drehort: Universität Bonn)
M-1
8.
Schreiben eines Briefes (Drehort: private Wohnung)
F-2
9.
Zahnarzt-Besuch (Drehort: Praxis Dr. Küchlin, Bonn-Oberkassel)
M-1
10.
Ämtergang wegen neuem Reisepaß (Drehort: Bürgeramt der Stadt Bonn)
F-2
11.
Einkauf im Supermarkt (Drehort: Extra-Markt, Bonn-Nord)
F-1
12.
Restaurant-Besuch (Drehort: Restaurant "Traube”, Bonn-Innenstadt)
M-2

Anmerkung. Die Hauptakteure der jeweiligen Skripte sind nach Geschlecht und Auftreten gleichmäßig aufgeteilt worden. Hinter den Kürzeln verbergen sich folgende Personen, die jeweils in drei Skripten die Identifikationsfigur abgeben: M-1: Christian Hoppe; M-2: Joachim Funke; F-1: Petra Classen; F-2: Stefanie Grube-Unglaub. In der Übungsszene spielt Dr. Klaus-Martin Klein (M-Ü) den Kantinen-Besucher.

Die in Tab. 2.1 aufgeführten Skripte wurden ausgewählt, da sie eine Reihe unterschiedlicher Dimensionen variieren. So unterscheiden sich die Skripte z.B. nach dem Ausmaß der sozialen Interaktion (Zahnarzt-Besuch vs. Geldabheben am Bankautomaten), nach der zeitlichen Dauer (Am Morgen vs. Ämtergang) oder nach der Vorkommenshäufigkeit (Busfahren vs. Zahnarzt-Besuch). Es handelt sich um öffentliche wie um private Situationen, um Situationen mit unterschiedlicher Vorhersehbarkeit bzw. Gestaltungsspielräumen beim Ablauf und um solche mit unterschiedlicher innerer Beteiligung. Der Restaurant-Besuch wurde gewählt, da dieser Ablauf in Lehrbüchern zur Kognitiven Psychologie oft als Beispiel für die Existenz von Skripten angeführt wird (z.B. Anderson, 1988; Baddeley, 1990; Eysenck & Keane, 1990) und zudem hinsichtlich seiner Skriptnormen empirisch untersucht wurde (Bower, Black & Turner, 1979). Außerdem haben die Väter der Skripttheorie, Schank und Abelson (1977), ihre Überlegungen an diesem Beispiel verdeutlicht.

Zunächst wurden für jeden der in Tab. 2.1 aufgeführten Handlungsabläufe skripttypische Einzelhandlungen gesucht. Für einen Teil der Skripts (Nr. 0, 1, 3, 4, 5, 7, 9, 12 aus Tab. 2.1) liegen Typikalitätsratings der einzelnen Skriptaktionen aus den Untersuchungen von Vaterrodt (1992) und Klein (1990) vor. Die Liste typischer Handlungen sah z.B. für den Handlungsablauf "Kauf einer Hose" folgendermaßen aus (vgl. Vaterrodt, 1992):

Geschäft betreten - sich umschauen - Sonderangebote ansehen - auf Preise schauen - richtige Größe wählen - auf Bedienung warten - Verkäufer suchen - mit Verkäufer Kontakt aufnehmen - Vorstellungen beschreiben - Wünsche äußern - Hosen ansehen - Hosen auswählen - Umkleidekabine betreten - anprobieren - eigene Hose ausziehen - gewählte Hosen anziehen - sich im Spiegel betrachten - um Rat fragen - nach Preis fragen - Farbe begutachten - Form begutachten - Entscheidungsschwierigkeiten - sich entscheiden - wieder umziehen - zur Kasse gehen - ausgewählte Hose dem Verkäufer geben - bezahlen - Hose wird eingepackt - Plastiktüte mit Hose erhalten - sich bedanken - Geschäft verlassen.

Bei denjenigen Skripts, bei denen keine Typikalitätsratings der einzelnen Skriptaktionen vorlagen, wurden diejenigen Handlungsschritte als skripttypisch gewertet, die von den Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern mehrheitlich genannt wurden.

Pro Skript wurde aus der Liste der typischen Handlungen eine Handlungsabfolge von insgesamt 13 abgrenzbaren Einzelhandlungen extrahiert. Dabei wurden zu den Einzelhandlungen 2 bis 11 mögliche Fehlerhandlungen ausgedacht. Für die erste sowie die beiden abschließenden Handlungen war dies nicht nötig, weil diese Szenen nur für die Erstellung von Standbildern benötigt wurden, die in der Anforderung "Abfolgen erkennen" das vorauslaufende, das nächste und das übernächste Handlungselement darstellen sollten. Mit 10 fehlerfrei sowie 10 fehlerhaft verfilmten Einzelhandlungen pro Skript sollten sich zwei Parallelversionen mit je 5 vergleichbaren Szenen herstellen lassen.

Für den Handlungsablauf "Restaurantbesuch" sah das nach der gerade beschriebenen Logik erstellte Drehbuch so wie in Tab. 2.2 gezeigt aus.

Tab. 2.2: Drehbuch für das Skript "Restaurantbesuch". Die mit "F" markierten Szenen sind Fehlerszenen. Fettgedruckt sind fehlerhafte Objekte bzw. Aktionen.

Szene
Inhalt
1"Zugehen auf das Restaurant" (nur für Standbild benötigt)
Vor dem Restaurant "Traube" in der Innenstadt: Herr Schmitz (HS) und Frau Schmitz (FS) verabschieden sich.
HS: Ich gehe noch eine Kleinigkeit essen und komme danach bei Dir vorbei.
FS: Bis nachher dann - und laß es Dir gut schmecken!
2 "Betreten des Restaurants und Platz nehmen"
HS betritt das Restaurant und schaut sich suchend um. Der Kellner (K) kommt und fragt:
K: Einen Tisch für eine Person?
HS: Ja, bitte, ich möchte eine Kleinigkeit essen.
K: Hier ist noch ein schöner Tisch am Fenster.
HS geht zu dem bezeichneten Tisch und hängt seine Jacke an den Haken, bevor er sich setzt.
2F"Betreten des Restaurants und an einem reservierten Tisch Platz nehmen"
HS betritt das Restaurant und schaut sich suchend um. Der Kellner (K) kommt.
HS: Ich möchte gerne eine Kleinigkeit essen.
K: Wir erwarten heute noch eine große Gruppe.
HS setzt sich an einen reservierten Tisch.
3 "Speisekarte in Empfang nehmen"
HS hat es sich bequem gemacht und blättert in der Tageszeitung. Der Kellner kommt mit der Karte.
K: Wissen Sie schon, was Sie trinken möchten?
HS: Einen Tee bitte.
Der Kellner geht, HS blättert in der Speisekarte.
3F"Suche nach dem zu wählenden Essen in der Tageszeitung"
HS hat es sich bequem gemacht. Der Kellner kommt und fragt:
K: Wissen Sie schon, was Sie trinken möchten?
HS sucht in der Zeitung nach einem Gericht.
4"Bestellung (einer Tomatensuppe)"
Der Kellner kommt mit dem Tee und fragt nach der Auswahl.
K: Was hätten Sie gerne?
HS: Ich hätte gern die Tomatensuppe mit Sahnecreme.
Kellner nimmt Speisekarte wieder mit und verschwindet in der Küche.
4F "Bestellung von Zutaten statt einer Suppe"
Der Kellner kommt mit dem Tee und fragt nach der Auswahl.
K: Was hätten Sie gerne?
HS: Ich hätte gern Tomaten, eine Zwiebel, Oregano, Salz und Wasser.
Kellner nimmt Speisekarte wieder mit und verschwindet in der Küche.
5 "Warten auf das Essen (und Zeitung lesen)"
HS trinkt seinen Tee und liest Zeitung.
5F"Eigenes Geschirr und Besteck aus Tasche holen"
HS nimmt eigenes Geschirr und Besteck aus seiner Tasche und deckt sich den Tisch..
6 "Suppe wird serviert"
K kommt und stellt die dampfende Suppe auf den Tisch. HS legt die Zeitung weg und fängt mit dem Essen an.
6F"Verlassen des Restaurants, nachdem Suppe serviert wird"
K kommt und stellt die Suppe auf den Tisch. HS steht auf und verläßt das Restaurant.
7"Suppe essen (Gewürze dazu bestellen)"
HS löffelt schweigend und genießend seine Suppe. Er bestellt Salz und Pfeffer zum Nachwürzen.
7F "Messer für Suppe bestellen"
HS ißt seine Suppe. Als der Kellner vorbeikommt, fragt er ihn nach einem Messer für die Suppe.
8 "Nach Essen der Suppe Kaffee bestellen"
HS löffelt genüßlich die letzten Tropfen aus seiner Suppenschüssel und lehnt sich gesättigt zurück. Der Kellner kommt und räumt ab.
HS: Ich hätte gern noch einen Kaffee.
K: Sehr wohl, mein Herr, kommt sofort.
8F"Nach Essen der Suppe Tisch abräumen"
HS löffelt genüßlich die letzten Tropfen aus seiner Suppenschüssel. Als er damit fertig ist, räumt er Teller und Besteck selbst ab.
9 "Milch in den Kaffee schütten und Kaffee trinken"
HS trinkt den bestellten Kaffee, den der Kellner vor ihn hingestellt hat.
9F"Milch in die Zuckerdose anstatt in die Kaffeetasse schütten"
HS schüttet Milch in die Zuckerdose und trinkt dann seinen Kaffee schwarz.
10 "Rechnung bestellen"
Der Kaffee ist ausgetrunken, die Zeitung liegt ausgelesen neben HS.
HS: Ich möchte gern bezahlen.
10F"Überweisungsformulare bestellen"
Der Kaffee ist ausgetrunken, die Zeitung liegt ausgelesen neben HS.
HS: Bringen Sie mir bitte die Überweisungsformulare.
11 "Bezahlen"
Der Kellner drückt auf der Kasse ein paar Zahlen ein und kommt mit der Rechnung.
K: Bitte sehr! Macht elf Mark siebzig.
HS legt Geld auf den Tisch.
11F"Mit Zuckerstücken aus der Hemdtasche bezahlen"
Der Kellner drückt auf der Kasse ein paar Zahlen ein und kommt mit der Rechnung.
K: Bitte sehr! Macht elf Mark siebzig.
HS bezahlt mit Zuckerstückchen.
12"Vom Tisch aufstehen und Verlassen des Restaurants" (nur für Standbild benötigt)
HS geht zur Tür und ruft zum Kellner:
HS: Auf Wiedersehen!
K antwortet nicht, HS verläßt das Restaurant.
13 "Fortgehen" (nur für Standbild benötigt)
HS kommt aus dem Restaurant und geht auf dem Bürgersteig Richtung Innenstadt.

Um das Drehbuch zu vervollständigen, wurden noch Informationen über Drehorte (im Beispielskript "Restaurant": Vor dem Bonner Restaurant "Traube" und dessen Bistro), notwendige Requisiten für das Drehen der Szenen (im Beispiel: Geldbörse, Tageszeitung und Gaststätten-Equipment; insbesondere: Tisch, Stuhl, Speisenkarte, Geschirr, etc.) und den Aufbau der Szenenabfolge hinzugefügt (im Beispiel dreigeteilt: Teil 1: vor dem Restaurant: Betreten; Teil 2: im Restaurant; Teil 3: vor dem Restaurant: Verlassen und Weggehen).

Das hier beschriebene Vorgehen bei der Erstellung der Drehbücher wurde für alle zwölf ausgewählten Skripts realisiert, bevor dann mit den eigentlichen Dreharbeiten begonnen werden konnte.

2.3 Dreharbeiten

Die Dreharbeiten zu den einzelnen Handlungsereignissen wurden innerhalb eines Arbeitsblocks von ca. 6 Monaten im Sommer und Herbst 1994 durchgeführt. Anhand des Handlungsablaufes "Restaurantbesuch" wird im folgenden veranschaulicht, welche Arbeitsschritte und Prozesse im einzelnen bei der Verfilmung der Drehbücher zu berücksichtigen waren. Wir beginnen mit der Darstellung organisatorischer Aspekte, bevor dann zu den inhaltlichen Aspekten übergegangen wird. Am Ende werden einige allgemeine Probleme bei den Dreharbeiten geschildert.

Zunächst erfolgten Anschreiben an mehrere Restaurants im Raum Bonn mit der Bitte um die mögliche Genehmigung von Dreharbeiten vor Ort. Bei positiver Nachricht erfolgte die Vorabbesichtigung des möglichen Drehortes (Ausstattung, Räumlichkeiten, Beleuchtungsverhältnisse, etc.). Dann erfolgte eine Absprache bzgl. des genauen Drehtermins (eigene Schauspieler; als Schauspieler zur Verfügung stehendes Personal der Original-Drehorte; geeigneter Drehzeitpunkt, um den üblichen Betriebsablauf möglichst wenig zu stören; etc.). Schließlich erfolgten die Dreharbeiten vor Ort (ca. vier bis sechs Stunden) mit einem fünfköpfigen Team, dem die drei Hilfskräfte, die Projektmitarbeiterin und der Projektleiter in jeweils unterschiedlichen Funktionen als Schauspieler, Kameramann, Tonassistent bzw. Regisseur angehörten.

Grundsätzlich wurden vor jeder Verfilmung die notwendigen Requisiten zusammengestellt und besorgt. Außerdem sprach das ganze Team am eigentlichen Drehtag noch einmal alle Szenen des Handlungsablaufes durch, um mögliche Änderungen, die sich z.B. allein aus dem gewählten Drehort ergaben, noch einbauen zu können. Da der Drehort für viele Handlungsabläufe bei der Erstellung der Drehbücher in der Regel noch nicht festlag, mußte eine große Flexibilität bezüglich der Requisiten, der Szenenvielfalt, des Szenenaufbaus und der Szenenumstellung vorhanden sein. So wurde z.B. beim Restaurantbesuch statt in einem Restaurant in einem Bistro, das eigens dafür zur Verfügung gestellt wurde, gedreht. Hieraus ergaben sich Änderungen bezüglich einer Menüauswahl, einer Tischbestellung usw.

Um ein entsprechendes Raumgefühl zu erzeugen, wurde zunächst aus einer etwas größeren Distanz heraus gefilmt. Dies stellte sich jedoch als ungünstig heraus, da keinerlei Details mehr ersichtlich waren. Normale Vorgänge, wie z.B. die Rechnung zu erhalten, mußten deutlicher hervorgehoben werden. Die Rechnung wurde daher auf einem kleinen Tablett (bistro-untypisch) gebracht, damit sie besser ersichtlich war.

Da aus den gedrehten Szenen die jeweiligen Standbilder für die Testanforderung "Abfolgen erkennen" gezogen werden sollten, mußte bereits bei der Verfilmung darauf geachtet werden, daß der entsprechende Informationscharakter nicht nur in der bewegten Handlung liegt. So konnte z.B. ein Herausgehen der Hauptperson (aus einem Haus) später in einem Standbild auch als Hineingehen interpretiert werden, wenn nicht entsprechende Details, wie ein Stück Straße oder der Arm des Kellners, der nach draußen weist, mitverfilmt wurden.

Schon während der Dreharbeiten mußte außerdem darauf geachtet werden, daß die Tonqualität im Film ausreichend für den Test war. Das Mikrophon der für die Dreharbeiten zur Verfügung stehenden S-VHS-C-Kamera war direkt an der Kamera angebracht. Dadurch wurden die bestehenden Nebengeräusche (bei Szenen im Freien insbesondere der Straßenlärm, aber auch die Klimaanlage bei Szenen im Kaufhaus) viel lauter aufgenommen als die relevanten Stimmen der eigentlichen Hauptpersonen. Für einige Szenen war daher eine nachträgliche Vertonung notwendig.

Auch visuell ließ der etwas primitive Stand des Filmequipments dem (unerfahrenen) Kameramann während der Dreharbeiten oft kein Urteil zu, ob nun das von uns gewünschte Detail auch entsprechend gut aufgenommen und im Filmmaterial ersichtlich war. Größere Bewegungsabläufe der Hauptpersonen konnten nicht verfolgt werden, da dies die Kamera mit einem unscharfen Bild beantwortete.

Der Handlungsablauf "Anrufen aus einer öffentlichen Telefonzelle" mußte nach der Sichtung des Filmmaterials und bei dem Versuch der Erstellung von Szenen und Standbildern ganz neu gedreht werden, da ein großer Teil der Informationen des Films in den Verbalisierungen der Hauptperson lag. Standbilder waren angesichts des räumlich gesehen statischen Charakters dieses Skripts nicht völlig eindeutig herstellbar.

Im Rückblick auf die Dreharbeiten wurde festgestellt, daß es für die Erstellung des Filmmaterials eine Art "Probefilm" hätte geben müssen. Dieser Probedurchlauf durch alle Arbeitsschritte hätte viele Hinweise für den ganzen Ablauf der Erstellung des Videomaterials der später zu verwendenden Szenen ergeben und zwar bezüglich der verschiedensten Arbeitsschritte wie Erstellung der Drehbücher der Handlungsabläufe, Drehen der Szenen, Schneiden des Videomaterials, Erstellung der Standbilder, Überarbeitungen und Timeline-Aufbau. Insbesondere wäre dies hilfreich für die Kameraführung und -einstellung gewesen. Aber dafür ließ der enge Zeitrahmen des Projekts leider keinen Spielraum.

Dieses hier dargestellte Vorgehen wurde für jedes der zwölf Skripte durchgeführt, wobei die jeweiligen skriptspezifischen Aspekte ihren Tribut forderten. So ist z.B. das Drehen in einem großen Kaufhaus oder auf einem öffentlichen Amt mit ganz anderen Problemen behaftet als Dreharbeiten in einer Privatwohnung. Diese Anforderungen hat die SMT-Filmcrew vor viele praktische Planungs- und Problemlöseprozesse gestellt, die aber allesamt gelöst werden konnten.

2.4 Schneiden der verwendeten Szenen

Von allen Teilszenen der Handlungsabläufe und von den gedrehten Fehlerszenen standen am Ende der Dreharbeiten jeweils mehrere Video-Versionen zu Verfügung. Aus Sicherheitsgründen wurde jede einzelne Szene mehrmals gedreht. Pro Skript wurden so etwa 60-90 Minuten Rohfilm hergestellt, aus dem dann die besten Szenen herausgesucht wurden. Bei der Auswahl des Videomaterials für den Test mußte auf mehrere Kriterien Rücksicht genommen werden: (1) Die Szene muß vollständig sein, (2) die Filmqualität muß ausreichend sein, (3) die Tonqualität muß ausreichend sein und (4) die jeweilige Handlung muß in der Szene klar ersichtlich sein. Auf alle vier Punkte wird nachfolgend detaillierter eingegangen.

(1) Vollständigkeit der Szene. Nur halb gefilmte Szenen (z.B. Abbruch wegen Störgeräuschs oder wegen zu frühzeitigem Agieren der Akteure) oder fehlerhafte Videoszenen wurden von vorne herein ausgeschlossen. In die Szenen des Tests wurde nur in seltenen Fällen ein Schnitt integriert, und zwar nur dann, wenn die entscheidende Handlung nur durch zwei verschiedene Bildeinstellungen klar repräsentiert werden konnte (Bsp.: im Skript "Busfahren" wurde die Handlung "Fahrkarte abstempeln" durch die Szene, in der die Hauptperson zum Abstempelgerät geht und, nach einem Schnitt, durch die Großaufnahme, wie die Fahrkarte am Automaten tatsächlich abgestempelt wird, repräsentiert). Wenn eine Handlung ohne Schnitt darstellbar war, so wurde dies bevorzugt.

(2) Ausreichende Filmqualität. Die Ausrüstung, die zum Verfilmen der Szenen zur Verfügung stand, hatte nicht die von uns gewünschte Qualität. Dies führte dazu, daß einige Szenen aus qualitativen Gründen ausgeschlossen werden mußten. Außerdem war bei den Aufnahmen kein Filmtechniker anwesend. Einige Szenen waren daher aus filmtechnischen Gründen für den Test nicht brauchbar.

(3) Ausreichende Tonqualität. Der Ton war beim Drehen einiger Handlungsabfolgen ein größeres Problem. Die zur Verfügung stehende S-VHS-Kamera besaß nur ein Mikrophon, das direkt an der Kamera angebracht war. Wurde aus größerer Entfernung gefilmt und war der Lärmpegel der Nebengeräusche im Umfeld des Filmschauplatzes zu hoch, so führte dies zu größeren Problemen mit der Tonqualität der Videoszenen. Teilweise mußte aus diesem Grund der ursprünglich vorgesehene Standort der Dreharbeiten anders gewählt werden, teilweise wurden die (laut ausgesprochenen) Gedanken der Hauptperson von einer anderen Sprecherin während der Dreharbeiten in das Mikrophon der Kamera gesprochen. Trotzdem war die Tonqualität durch Nebengeräusche so beeinträchtigt, daß einiges an Videomaterial nicht in den Test aufgenommen werden konnte.

(4) Gute Erkennbarkeit der Szenenaktion. Für die logische Konsistenz des Testes war es erforderlich, daß jede Szene die repräsentierte Handlung (und zwar nur diese) klar zum Ausdruck brachte. Es war möglichst zu vermeiden, daß sich die aufeinanderfolgenden Szenen mit den darin dargestellten Handlungen überschnitten. Dies war notwendig, da die Struktur der Standbilder in der Teilaufgabe "Abfolgen erkennen" festgelegt war, d.h. die unmittelbar vorhergehende Handlung, die repräsentierte Handlung, die unmittelbar und die später nachfolgende Handlung sollten klar unterschieden werden können. Außer der repräsentierten Handlung sollte die verwendete Szene keine andere Handlung beinhalten. Dies führte dann zu Problemen, wenn die einzelnen Handlungen für sich genommen nicht eindeutig identifizierbar waren.

Konnten Szenen gefunden werden, die alle diese Kriterien erfüllten, so konnten sie in den Test aufgenommen werden. Im anderen Falle wurde versucht, dies bei der Auswahl der verwendeten Szenen für den Test (siehe nachfolgende Kap. 2.5) zu berücksichtigen.

2.5 Überprüfung der Fehlerszenen nach Schlüssigkeit

Die im letzten Abschnitt angeführten Kriterien für eine Auswahl von Szenen für den Test hatten zur Folge, daß einige Szenen für eine Verwendung im Test schon ausgeschieden waren.

Tab. 2.3: Beurteilung der Fehlerszenen-Qualität (+++=sehr gut bis ---=sehr schlecht; fett markiert: die je vier pro Skript ausgewählten Fehler).

Hosenkauf
Bankautomat
Am Morgen
Telefon
Spiegeleier
Bus
FSz4
++
o
-
+
+
o
FSz5
+
o
++
+
+++
+
FSz6
+
o
++
+
+
++
FSz7
+
o
++
-
+
+
FSz8
+
o
+
+
+
+
FSz9
+
o
++
+
-
++
FSz10
+
o
-
+
+
+
FSz11
+
o
++
+
+
-

Tab. 2.3: (Fortsetzung).

Kaffeeautomat
Brief
Zahnarzt
Ämtergang
Supermarkt
Restaurant
FSz4
+++
+
+
++
+
FSz5
-
-
o
++
++
FSz6
o
++
o
+
+
FSz7
+++
+
+
+
+
FSz8
++
+
+
o
++
++
FSz9
+++
+
+
+
+
++
FSz10
+++
+
-
o
++
+
FSz11
wie FSz10
+
++
+
++
-

Bevor dann die letztendliche Auswahl der Szenen erfolgte, wurden die vorhandenen Fehlerszenen zu den Szenen 4 bis 11 (vgl. Kap. 2.6) von mehreren Personen noch einmal gesichtet und nach ihrer Schlüssigkeit und Eindeutigkeit beurteilt. Die aggregierten Beurteilungen der Fehlerszenen lassen sich Tab. 2.3 entnehmen (fett markiert sind die Szenen, die später in den Test eingingen; die Nummer der Fehlerszene [FSz] korrespondiert mit den Szenenbeschreibungen in Anhang 1.

Wie Tab. 2.3 zeigt, konnten pro Skript vier Fehlerszenen gefunden werden, die weitgehend als schlüssig und eindeutig charakterisiert wurden und in die Struktur des Szenenplans (vgl. Kap. 2.6) paßten. Es wurde darauf geachtet, daß in den Test nicht zu viele solcher Fehlerszenen aufgenommen wurden, die auf soziale Normen zurückzuführen sind (eine solche Fehlerszene, die später dann aber dennoch in den Test aufgenommen wurde, ist z.B. die Szene aus dem Skript "Telefonieren aus einer Telefonzelle", in der die Hauptperson der vorher telefonierenden fremden Person ihre Handtasche übergibt, bevor sie die Telefonzelle betritt). Außer der Fehlerkategorie "Verletzung einer sozialen Norm" sind noch "Reihenfolgefehler" (die Hauptperson des gleichen Skripts legt den Hörer unmittelbar nach der Begrüßung wieder auf) und "absolute Handlungsfehler" (die Hauptperson entnimmt trotz des selbst verbalisierten Hinweises, daß es sich um ein Kartentelefon handelt, Zehnpfennig-Münzen aus dem Portemonnaie) vertreten. Es wurde darauf geachtet, daß Fehler dieser Kategorien in etwa gleich häufig in jeder der Testversionen Verwendung finden.

2.6 Erstellung eines Szenenplanes

Auf dieser Grundlage wurden nun die Szenen für den Test selektiert. Da die Teilaufgabe "Abfolgen erkennen" erfordert, daß für eine gezeigte Szene eine vorhergehende und zwei darauffolgende Szenen vorhanden sind, wurden aus den Szenen, die in der Abfolge im Skript mit der Nummer 1, 12 und 13 versehen waren, nur Standbilder erzeugt (siehe Kap. 2.7).

Von den Szenen 2-11 wurden den beiden Testversionen immer nur Szenen, die eine gerade Nummer bzw. eine ungerade Nummer bekamen, zugeteilt. Szene 2 bzw. 3 wurden immer als fehlerfreie Szene an den Beginn des jeweiligen Skripts gesetzt und dienten lediglich der filmischen Eingewöhnung in das jeweilige Handlungsereignis und sollen nicht in die Auswertung aufgenommen werden. Von den Fehlerszenen 4-11 wurden nun zwei direkt aufeinanderfolgende Paare (4 und 5, 6 und 7, 8 und 9, 10 und 11) herausgesucht, die beide in den Test aufgenommen werden konnten (siehe Tab. 2.3). Dabei mußte außerdem darauf geachtet werden, daß für die nicht in den Test aufgenommenen Fehlerszenen jeweils eine fehlerfreie Videoszenenversion mit ausreichender Qualität vorhanden war. Somit wurden die Szenen 2-11 jedes Handlungsablaufes - je entweder in der fehlerbehafteten oder in der fehlerfreien Form - in eine der Versionen des Tests aufgenommen.

Die selektierten Szenen mußten nun noch in eine Reihenfolge für den Skript-Monitoring-Test gebracht werden. Die Reihenfolge der fünf Szenen jedes Skripts sollte möglichst wenig Einfluß auf die Schwierigkeit der Teilaufgaben haben. Es wurde deshalb darauf geachtet, daß nach der ersten Szene (jeweils Szene 2 oder 3) in jedem Skript des Tests zweimal eine Szene, die in der Handlungsreihenfolge später stattfindet, und zweimal eine frühere Szene folgt. Somit sind ausgehend von Szene 2 oder 3 innerhalb jedes Skripts zwei szenische Vorwärts- (+) und zwei szenische Rückwärtssprünge (-) enthalten (bei 12 Skripts jeweils viermal die Abfolge +-+-, ++--, +--+). Mit dieser Voraussetzung wurden sechs mögliche Reihenfolgen gewählt, die für die zwölf Skripts im Test je zweimal realisiert wurden. Die szenischen Anordnungen in den Skripts 1-6 und 7-12 sind strukturgleich. Dabei wurden in beide Versionen je zur Hälfte die Szenen mit gerader bzw. mit ungerader Ziffer aufgenommen (siehe Tab. 2.4).

Außerdem wurde, wie Tab. 2.4 zu entnehmen ist, die Plazierung der Fehler systematisch variiert. Kein Skript beginnt mit einer Fehlerszene; die übrigen vier Positionen II-V kommen genau sechsmal in den zwölf Skripten als Fehlerposition vor. Damit sollten etwaige Erwartungseffekte hinsichtlich der Fehlerposition gezielt kontrolliert werden.

Tab. 2.4: Festlegung der Reihenfolge einzelner Szenen pro Skript. Die in den Zelleinträgen befindlichen Szenenangaben a/b stehen für Versionen A und B. Mit "F" sind wieder die Fehlerszenen markiert.

Skript-Nummer
1
2
3
4
Abfolge im Test
Herr Meier: Hosenkauf
Herr Fink: Geldautomat
Frau Bärwinkel: Am Morgen
Frau Schmitz: Telefonzelle
I (Skript-Einstieg)
2 / 3
2 / 3
3 / 2
2 / 3
II
6F / 7F
4 / 5
9F / 8F
8F / 9F
III
4 / 5
10F / 11F
7F / 6F
6 / 7
IV
10F / 11F
8F / 9F
5 / 4
10 / 11
V
8 / 9
6 / 7
11 / 10
4F / 5F

Tab. 2.4: (Fortsetzung).

Skript-Nummer
5
6
7
8
Abfolge im Test
Herr Fink: Spiegeleier braten
Frau Bärwinkel: Bus fahren
Herr Meier: Kaffeeautomat
Frau Schmitz: Brief schreiben
I (Skript-Einstieg)
3 / 2
3 / 2
3 / 2
3 / 2
II
9 / 8
11 / 10
7F / 6F
5 / 4
III
11F / 10F
9 / 8
5 / 4
11F / 10F
IV
7 / 6
5F / 4F
11F / 10F
9F / 8F
V
5F / 4F
7F / 6F
9 / 8
7 / 6

Tab. 2.4: (Fortsetzung).

Skript-Nummer
9
10
11
12
Abfolge im Test
Herr Meier: Zahnarztbesuch
Frau Schmitz: Ämtergang
Frau Bärwinkel: Im Supermarkt
Herr Fink: Im Restaurant
I (Skript-Einstieg)
2 / 3
3 / 2
2 / 3
2 / 3
II
8F / 9F
9F / 8F
8 / 9
10 / 11
III
6F / 7F
7 / 6
10F / 11F
8 / 9
IV
4 / 5
11 / 10
6 / 7
4F / 5F
V
10 / 11
5F / 4F
4F / 5F
6F / 7F

2.7 Erstellung der Standbilder

Von allen richtigen Szenen mußten nun Standbilder zur Erzeugung der Testanforderung "Abfolgen erkennen" extrahiert werden (vgl. Abb. 2.1 weiter vorne und den dortigen Text). In jedem dieser Bilder mußten zur optimalen Erfüllung der Testanforderung mehrere Informationen enthalten sein. Auf dem Bild mußte konkret erkennbar sein, (1) welche Handlung dargestellt wird und (2) wann die Handlung zeitlich im Handlungsablauf stattfindet, d.h. in welchem Verhältnis das aktuelle Standbild zu den anderen Standbildern des gleichen Skripts steht.

Diese doppelte Anforderung war für viele Szenen sehr schwer zu realisieren. Für einige Szenen konnte nur ein Bild gefunden werden, das einen Teil der benötigten relevanten Informationen beinhaltet. In einem solchen Fall waren Nachbearbeitungen notwendig (siehe Kap. 2.8).

Sobald die 13 Bilder für einen Handlungsablauf in der ersten Version fertig waren, konnten jeweils 4 aufeinanderfolgende Standbilder in ein Testbild zusammengefügt werden. Die Position der Standbilder innerhalb des jeweiligen Testbildes wurde ausbalanciert.

Inwiefern die von uns gezogenen Standbilder bzw. deren Nachbearbeitungen den genannten Anforderungen genügten, sollte in einem Vortest zu den Standbildern abgeklärt werden (siehe Kap. 2.9).

Technisch wurden die einzelnen Standbilder aus den Szenen mit Hilfe der Videomachine erstellt. Die Zusammensetzung von jeweils vier Standbildern zu einem Testbild erfolgte danach mit dem Computerprogramm Adobe Photoshop. Hinzuzufügen ist an dieser Stelle, daß bei der Erstellung der Testbilder bzw. Testbild-Schablone (vgl. Abb. 2.1) verschiedene Aspekte zu gestalten waren, nämlich die Anordnung, Buchstabenkennzeichnung und Größe der Masken, in die die Standbilder kopiert wurden, die Schriftgröße der Instruktion sowie die Farbgebung von Schrift und Hintergrund. Es wurden zunächst verschiedene Varianten der Testbild-Schablone entworfen und hinsichtlich ihrer Darbietungsfreundlichkeit verglichen, bevor die Entscheidung auf die jetzt verwendete Variante fiel.

2.8 Erste Nachbearbeitungen

Einige Standbilder mußten von vornherein nachbearbeitet werden. So war zum Beispiel das Bild für die dritte Szene des Handlungsablaufes "Kauf einer Hose" nicht deutlich genug von dem der vierten Szene zu unterscheiden. In der dritten Szene kommt Herr Meier auf der richtigen Etage an und fragt den Verkäufer nach Hosen. In der vierten Szene zeigt der Verkäufer Herrn Meier den Hosenständer mit den Hosen der gefragten Größe. Die Nachbearbeitung bezog sich auf den Arm des Verkäufers, der in der dritten Szene abduziert dargestellt werden sollte, so daß erkennbar war, wie der Verkäufer Herrn Meier die Richtung zu den gefragten Hosen (die in der dritten Szene im Gegensatz zur vierten im Kaufhaus noch einige Schritte entfernt waren) zeigt. Am Ende dieser Nachbearbeitungen lag eine erste Version von Standbildern vor, die nun zu Testbildern integriert werden konnten. Technisch wurden die Bilder mit Hilfe des Programmes Adobe Photoshop nachbearbeitet.

2.9 Vortest

Mit einem Vortest sollte festgestellt werden, ob normale Versuchspersonen (Vpn) in den Standbildern die tatsächlich repräsentierte Szene erkennen können, bzw. ob diese Personen jeweils vier aufeinanderfolgende Bilder einer Handlungsabfolge in die richtige Reihenfolge bringen können. Wie in der Aufgabe "Abfolgen erkennen" im späteren SMT wurden vier Bilder gleichzeitig auf dem Bildschirm gezeigt. Allerdings war eines der Bilder markiert. Dieses Bild sollte in der erstellten Reihenfolge immer an die zweite Stelle gesetzt werden. Hiermit wurde versucht, die Aufgabe im Vortest der späteren Teilaufgabe "Abfolgen erkennen" anzugleichen. Es wurde vorerst davon ausgegangen, daß Patienten beim Bearbeiten des Skript-Monitoring-Tests das Bild, das die kurz zuvor gesehene Szene darstellt, wiedererkennen können (und somit das Bild an die zweite Position setzen).

Aufgabe der Vpn des Vortests war es also, die drei anderen Bilder so um das markierte Bild zu ordnen, daß eines davon vor und zwei Bilder hintereinander nach dem markierten Bild gesetzt wurden. Der Lösungsspielraum wurde damit auf folgende sechs Möglichkeiten (ABCD, ABDC, CBAD, CBDA, DBAC, DBCA) eingegrenzt. Die a priori richtige Reihenfolge wird hier durch die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet repräsentiert, also ABCD.

Der Vortest fand im Mai 1995 statt. Es nahmen 30 Vpn im Alter zwischen 20 und 41 Jahren (Mittelwert 26,5 Jahre) teil, davon 20 Frauen und 10 Männer. Die Stichprobe setzte sich zum großen Teil aus Studierenden zusammen (20, davon 17 Psychologie), einige hatten eine Lehre oder Fachschule abgeschlossen (12, z.T. jetzt Studierende) und drei hatten schon ein abgeschlossenes Diplom.

Jede Vp sah jeweils alle Standbilder einer Version (15 Vpn die Version A, 15 Vpn die Version B, wobei randomisiert zugeteilt wurde), d.h. es mußten von jeder Versuchsperson 62 Reihenfolgen (12 Skripte mit je 5 Testbildern + 2 Übungsszenen) gebildet werden. Die Bearbeitungsdauer für diesen Vortest lag bei ca. einer Stunde pro Vp.

Die produzierten Reihenfolgen wurden von dem jeweiligen Versuchsleiter mittels eines eigens dazu programmierten Computerprogramms festgehalten. Die voreingestellte Reihenfolge der Bilder wurde hierbei ausbalanciert, d.h. es wurde unter allen 24 möglichen Kombinationen abgewechselt (auch das markierte Bild war nicht immer an der zweiten Position in der Bildschirmdarstellung). Die Ergebnisse dieses Vortests sind in Tab. 2.5 zusammenfassend dargestellt.

Tab. 2.5: Zusammenfassung der Ergebnisse des Vortests.

HandlungsablaufProzent richtiger produzierter Reihenfolgen Anzahl der Standbilder, in denen weniger als 10 der 15 Urteile richtig waren Anzahl der Standbilder, in denen eine falsche Reihenfolge gleich häufig oder häufiger produziert wurde
Ü Kantine
88,0
0
0
01 Hosenkauf
80,0
1
1
02 Geldautomat
90,6
0
0
03 Am Morgen
82,6
0
0
04 Telefonieren
71,3
4
2
05 Spiegelei braten
79,3
3
0
06 Bus fahren
95,3
0
0
07 Kaffeeautomat
80,6
1
1
08 Brief schreiben
86,0
2
0
09 Zahnarztbesuch
91,3
1
0
10 Ämtergang
72,0
3
1
11 Supermarkt
95,3
0
0
12 Restaurantbesuch
60,6
5
3

Eine ausführlichere Ergebnistabelle mit den Wahlen der Reihenfolgen für die einzelnen Standbilder befindet sich im Anhang 2. Wie aus Tab. 2.5 zu erkennen ist, liegt die durchschnittliche Quote richtig produzierter Reihenfolgen erfreulich hoch. Lediglich beim Skript "Restaurantbesuch" wie auch beim eher statischen Skript "Telefonieren in einer Telefonzelle" sehen unsere Vpn andere Reihenfolgen als möglich an.

2.10 Weitere Nachbearbeitungen

Die Ergebnisse des Vortests hatten weitere Nachbearbeitungen zur Folge. Insbesondere die Bilder zu den Handlungsereignissen "Telefonieren in einer Telefonzelle" und "Restaurantbesuch", aber auch einzelne andere Standbilder mußten zur Erhöhung der Eindeutigkeit nachbearbeitet werden. Dies ergab sich aus den entsprechenden schlechten Ergebnissen im Vortest. Teilweise wurden (wie aus Tab. 2.5 erkennbar) alternative Reihenfolgen der vier Bilder häufiger als die a priori als richtig gewerteten produziert. Die Ergebnisse wurden zuerst daraufhin analysiert, ob die häufigere Wahl einer a priori falschen Reihenfolge der vier Bilder an einzelnen Standbildern lag, oder ob zwei oder mehr Bilder zusammen von mehreren Versuchspersonen nicht in die richtige Reihenfolge gebracht werden konnten (Interferenz zwischen den Bildern). Daraufhin wurden in den betroffenen Standbildern weitere Details hervorgehoben, so daß man davon ausgehen konnte, daß gesunde Personen die Bilder eindeutig in eine bestimmte Reihenfolge bringen können. Dies wurde allerdings aus zeitlichen Gründen nicht noch einmal getestet. Eine erneute Normierung an Normalpersonen soll im Verlängerungszeitraum erfolgen.

Technisch wurden die Bilder wie schon zuvor mit dem Computerprogramm Adobe Photoshop bearbeitet. Der Aufwand einer einzigen nachträglichen Standbild-Änderung war erheblich: Da dieses Standbild in mehreren Testbildern Verwendung fand, mußten alle Schablonen für die Testbilder, in denen das veränderte Standbild vorkommt, verändert werden. Da pro Skript ca. 3-5 Standbilder verfeinert werden mußten, die auf rund 15 Schablonen Veränderungen nach sich zogen (60 Änderungen pro Skript), ergaben sich bei 12 Skripten in zwei Parallelformen etwa 60 * 12 * 2 = 1440 Änderungen. Diese rund 1.500 Änderungen haben einen enormen und vorher nicht erwarteten Mehraufwand bedeutet.

Dem Endprodukt ist dies nur bei genauer Betrachtung anzumerken. So angenehm es einerseits sein kann, mit Hilfe der Bildnachbearbeitung z.B. den Unterschied zwischen Tageszeitung und Speisekarte auf einem Standbild deutlicher herausarbeiten oder einen störenden Arm wegretuschieren zu können, so zeitaufwendig ist dieses Verfahren auf der anderen Seite. Das Verändern der Tageszeitung hat z.B. erforderlich gemacht, daß diese Tageszeitung auf sämtlichen zum Einsatz kommenden Standbildern verändert werden mußte. Auch so einfache Operationen wie das Wegretuschieren einzelner Körperteile bedeutete konkret den Einsatz verschiedener Bildbearbeitungsfunktionen wie z.B. Löschen, Hintergrund wiederherstellen, einzelne Farbpigmente mit Pipetten auffüllen, verwischen und anschließend kontrastieren.

2.11 Timeline-Erstellung und Videoaufnahme

Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Herstellung des endgültigen Videobandes war die Erstellung der Timelines. Dafür wurde mit Hilfe der Videomachine für Macintosh für jeden Handlungsablauf eine eigene Datei angelegt, die das Titelbild, alle relevanten Szenen inklusive der akustisch unterlegten Instruktionstafeln sowie die Standbilder in eine bestimmte zeitliche Struktur abspeicherte. Die Timeline stellt in einer Datei die Abfolge der einzelnen Szenenausschnitte, Standbilder, Testbilder und Töne in abstrakter Form dar. Die verschiedenen Objekte der Timeline können sich dabei auf unterschiedlichen Trägermedien befinden (verschiedene Videobänder, Festplatten, etc.), die erst in dem Moment angefordert werden, wo aus der abstrakten Timeline das konkrete Videoband erstellt werden soll. Dies hat den Vorteil, daß Änderungen am Ablauf (z.B. Veränderungen einzelner Szenen oder Bilder) problemloser durchgeführt werden können und nicht der komplette, z.T. sehr aufwendige Prozeß des Überspielens jedesmal erneut durchgeführt werden muß.

Es mußte darauf geachtet werden, daß auf dem Video zwischen den einzelnen Standbildern und der Szene keine Lichtblitze oder sonstige störende visuelle oder akustische Reize auftraten. Dies wurde mehrfach erprobt, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen. Für jedes Skript mußten letztendlich 56 Einzelsequenzen (Instruktionstafeln, Szenen, Standbilder, Töne) aneinandergefügt werden, die außerdem mit jeweils verschiedenen Ein- und Ausblendungseffekten zu versehen waren.

Die endgültige Szenenauswahl für die beiden Parallelversionen A und B befindet sich mit ausführlicher Beschreibung der Szeneninhalte für alle 12 Skripte in den beiden Anhängen 3 und 4.

2.12 Erstellung eines Programms zur Datenerhebung mit dem SMT

Das Programm zur Datenerfassung und ersten Analyse der erhobenen Daten wurde von Christian Hoppe in TurboPascal programmiert. Für die Datenerhebung in den Kliniken wird ein PC mit mindestens 386er Prozessor, VGA-Graphik-Karte und ein DOS-Betriebssystem benötigt.

Der Versuchsablauf wurde in zwei Teilen programmiert. Ein erster Programmteil übernimmt die Aufnahme der allgemeinen Basisdaten (Datum, Ort, Testleiter, etc.; Daten zur Person; medizinische Daten). Ein zweiter Programmteil ist zuständig für die Datenerhebung während des Testablaufes. Beide Teildateien werden dann später in eine Datei zusammengefaßt. Auf beide Teile soll kurz eingegangen werden.

Bei der Programmierung der Basisdatenaufnahme wurde versucht, den derzeitigen Standards zum Schutz persönlicher Daten gerecht zu werden. Genauer wird der Umgang mit dieser Problematik in Kapitel 3.1.2 beschrieben. Im wesentlichen sei gesagt, daß personenbezogene Daten nur mit Paßwort zugänglich sind und zudem als nicht sichtbare Dateien gespeichert werden, so daß ein unbefugter Zugriff nicht ohne weiteres möglich ist. Das Programm, das diesen Zugriff ermöglicht, wird zudem nicht auf die jeweilige Festplatte kopiert, sondern steht nur in einer Diskettenversion für den zum Zugriff berechtigten Testleiter zur Verfügung.

Der zweite Teil der Programmierung betrifft den Testablauf. Der Versuchsleiter erhält während der Testung auf dem Computerbildschirm stets Informationen über den Verlauf des Videos sowie Anweisungen, an welcher Stelle das Videoband mit der Pausentaste zu unterbrechen ist und welche Fragen an die getestete Person gestellt werden müssen. Erst nach Beantwortung der jeweiligen Fragen durch den Patienten und dem Anklicken des Startknopfes im Programm sollte der Videorekorder wieder gestartet werden. Auf dem Computerbildschirm werden dann weitere Informationen und Anweisungen sichtbar. Das Computerprogramm soll nur betätigt werden, wenn das Videoband gestoppt wurde. Hierdurch wird ein reibungsloser Ablauf der Testphase gewährleistet, ohne daß der Testleiter in Hektik gerät, da er Computer und Videorekorder gleichzeitig bedienen muß.

Die Bedienung des Programmes wird ausführlicher in einem separaten Manual erläutert (Hoppe, 1996). Hingewiesen werden soll nur auf die äußerst benutzerfreundliche Oberfläche des Programms, die bei den bisherigen Präsentationen dieser Software in den verschiedenen Reha-Einrichtungen große Zustimmung ausgelöst hat.

corner-topleft picture corner-topright picture
Startseite
BMFT project Complex problem solving
Complex problem solving research - Homepage
DFG-Projekt SMT
 SMT-Manual
 SMT-Manual: Kapitel 1
 SMT-Manual: Kapitel 3
 SMT-Manual: Kapitel 2
 SMT-Manual: Kapitel 4
 SMT-Manual: Kapitel 5
 SMT-Manual: Danksagung
 SMT-Manual: Literaturverzeichnis
 SMT-Manual: Summary
 SMT-Manual: Zusammenfassung
DYNAMIS
DFG-Projekt Kompetenzdiagnostik
Blickbewegung
DRK Hotline-Schulung
Gummibären-Forschung
Internet Research
KOGNI Program Description
Forschungsthema: Neuropsychologie
Complex Problem Solving: Research Principles
Plan-a-Day
Research on Complex Problem Solving (Komplexes Problemlösen)
corner-bottomleft picture corner-bottomright picture
 
Zum Seitenanfang Top
Zuletzt bearbeitet am 04.02.2003 von JF.